1500px Copy of Black Madonna For President - Deutsch

 

1 Projektbeschreibung

 1.1 Ziele des Projektes

Eine etwas einfache, aber sehr verbreitete Definition von Feminismus ist die "Gleichstellung von Männern und Frauen". Aber wir wollen den Männern nicht gleich sein. Wir wollen  

  • unsere männlichen Eigenschaften (Yang) wie Wut zu leben, ohne als hysterisch oder Furie bezeichnet zu werden.

  • dass die weiblichen Werte (Yin) wieder gewürdigt werden: Sinnlichkeit, Hingabe, Verletzlichkeit, Intuition, Weisheit und das damit verbundene Alter und die Verbindung. 

  • dass Erotik als eine heilige Quelle der Schöpfung und Kreativität angesehen wird, die stattfindet, wenn sich Yin und Yang treffen.

Verbindung bedeutet die Verbindung von allem mit allem, z.B. mit der Natur, mit Männern, mit sich selbst und mit den eigenen Gefühlen, die im Körper sitzen. Kapitalismus trennt und nutzt Rassismus und Sexismus dafür. Erotik ist am meisten mit toxischer Scham behaftet. Toxische Scham ist die verinnerlichte und vergrabene Scham, die in uns gärt. Das Ziel des Projekts ist es, das Bewusstsein für die toxische Scham die den oben genannten Aspekte anhaften, zu schärfen und ich möchte dieses Projekt vor allem den Frauen widmen, die sowohl von Rassismus als auch von Sexismus betroffen sind und waren und denen wir einen Sex-positiven Feminismus verdanken: schwarzen weiblichen Dancehall und Hip Hop-Künstlerinnen. 

1.2 Projektcharakter

Es handelt sich um ein Foto- und Textprojekt. Ich werde die Fotos auf meiner Website und in Social Media zeigen, wo ich die Frauenfotos und ihre Aussagen in Textform auf oder neben den Fotos zeigen werde. Darüber hinaus werde ich meine Idee hinter dem Projekt in einem eigenen Text erläutern. Bisher sind die Fotos meist romantisch oder mystisch, aber ich möchte mich nicht auf einen bestimmten Stil festlegen, weil ich mich in jede Richtung entwickeln und wachsen möchte. Ich werde sowohl die digitale als auch die analoge Fotografie nutzen. Vielleicht retuschiere ich etwas, aber ich werde nicht den Körper der fotografierten Frauen verändern.

1.3 Zeitlicher Umfang und Teilnehmer

Ich habe im März 2017 mit dem Fotografieren für dieses Projekt begonnen. Erst im Laufe der Zeit wurde mir klar, wohin es mich führen sollte und dass ich in Zukunft mehr Frauen in das Projekt einbeziehen möchte, die nicht der patriarchalen Norm von Schönheit entsprechen. Für mein Projekt suche ich Frauen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen, das uns durch Werbung vermittelt wird. Ich suche Frauen, die sich mit ihren Speckrollen wohlfühlen. Ich suche Frauen mit Haaren an den Beinen und unter den Achseln. Ich suche Frauen, die Wut nicht mit hässlich oder hysterisch verwechseln. Ich suche Frauen, die stolz auf ihre Sinnlichkeit und Erotik sind. Ich suche Frauen, die sich im Alter oder mit körperlichen Einschränkungen entgegen der üblichen Klischees erotisch fühlen. Ich suche herausfordernde und wilde Frauen jeder Hautfarbe. Ich suche Frauen, die verletzlich und weich sind. Ich suche Frauen, die sich nicht für ihre Spiritualität schämen. Ich suche Mütter, die sich nicht schämen, ihre Kinder in der Öffentlichkeit zu stillen. Ich suche sexuell selbstbestimmte Frauen, die keinen Mann um Erlaubnis zur Projektbeteiligung bitten, weder ihren Mann noch ihren Chef. Selbstbewusste Intersexuelle und Transsexuelle sind ebenfalls herzlich eingeladen. Das Projekt ist zeitlich nicht begrenzt, aber ich strebe an, bis Juli 2020 100 Frauen zu fotografieren.

1.4 Vereinbarungen zwischen fotografierten Frauen und Fotografin

Für die hier eingebundenen Foto-Shootings habe ich unterschriebene Model-Releases und darf sie daher veröffentlichen. Alle freigegebenen Fotos werden auch in den Social Media veröffentlicht, wobei der Kontext zum Projekt immer klar ist. Jede Frau kann wählen, ob nur ihr Vorname oder auch ihr Nachname und ihr Beruf veröffentlicht werden soll. Sie kann ein Veto einlegen, um Aufnahmen auszuschließen, die sie nicht veröffentlicht haben möchten. Es wird weder slut- noch prude-shaming geben, das heißt ich werde einer Frau weder sagen, etwas sei zu freizügig, noch werde ich sie bedrängen, etwas zu veröffentlichen, indem ich sie frage, ob sie zu prüde sei. Wenn sie nach dem Shooting entscheidet, dass bestimmte Fotos nicht veröffentlicht werden sollen, sie das Foto aber behalten möchte, kann sie es kaufen. Die Fotos werden nur dann an Zeitschriften verkauft, wenn die Verbindung zum Projekt erkennbar ist.

1.5 Finanzen

Ich werde die teilnehmenden Frauen um Hilfe bei der Deckung der Kosten für zusätzliche Ausrüstung und Shootinglocation bitten. Für Fotos, die von den Frauen gekauft werden, kommt wenig Geld herein. Ich kann die Fotos an Projekte mit ähnlichen Absichten verkaufen. Ich werde einige VIPs fragen, ob sie sich an dem Projekt beteiligen wollen, sei es durch Fotografieren, Finanzieren oder beides. Ich werde Crowdfunding versuchen, um meine Kosten zu decken und meine Idee zu verwirklichen.

2  Wie erreiche ich diese Ziele durch Fotos und Text?

2.1 Fotos

Tanz kann therapeutisch sein und ein besseres Körpergefühl und Selbstakzeptanz vermitteln und Fotos können dies ebenso. Statt durch Tanz, Musik oder Worte drücken die fotografierten Frauen ihre Wildheit, Liebe, Sinnlichkeit, Spiritualität, Erotik etc. durch Fotos aus und behandeln ihren Körper wie Kunst.

Bei den bisherigen Fotosessions der mystisch dunklen Serie hat Juliane Brüderl, die viel Erfahrung mit körperorientierter Frauenarbeit, mir geholfen, indem sie uns vor der Fotosession mit einer geführten Meditation und mit Tanz in die Verbindung mit unserem Körper brachte. Sie sorgte für die passende Musik, je nachdem, welchen Aspekt ich gerade fotografieren wollte. Ich selbst lasse mich auch fotografieren und zeige damit Verletzlichkeit. Während dieser Fotosessions entsteht durch das Zusammenspiel all dieser Faktoren ein sicherer Raum, in dem die Beteiligten ihr Inneres nach außen holen. Das Körperbewusstsein, das die Frauen während der Fotosession spüren, soll auf den Fotos sichtbar werden. Die eigene innere und äußere Schönheit soll uns Frauen durch die Bilder bewusst werden. Jede Frau hat die Wahl, das Bild für sich sprechen zu lassen oder einen begleitenden Text zu ihrem Foto hinzuzufügen. Die Magie des Bildes und die Würde, die es ausstrahlt, sollten bereits zeigen, dass wir keine Objekte, sondern ganzheitliche Wesen sind. Aus dem Projektkontext wird deutlich, dass wir diesen Schritt freiwillig und selbstbestimmt machen und dass wir unsere Fotos nicht zeigen, damit andere uns als ausreichend bestätigen und unser Körper mit Aufmerksamkeit belohnt wird. Das Motiv, warum man ein Foto öffentlich zeigt, ist entscheidend.

2.2 Name und Berufsangaben

Je mehr Angaben gemacht werden, desto freier sind die Frauen. Ich habe schon öfter von Frauen gehört, sie könnten aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen oder weil ihr Mann etwas dagegen hätte. Auch das Weglassen dieser Angaben gibt Aufschluss darüber, wie frei wir in unserer Gesellschaft eigentlich sind. Es ist sehr verständlich, wenn eine Frau nicht ihren vollen Namen angibt, wenn ihr Kontakt im Internet auffindbar ist und sie keine Belästigung haben möchte.

 2.3 Begleitender Text unter dem Bild

In dem Text unter dem jeweiligen Bild geht es nicht darum, was wir NICHT wollen und was wir NICHT sind, sondern um unsere Vision und darum, was wir sind und was wir wollen. Das Wesen und die Länge des Textes sind frei, sollten aber kurz genug sein, um auf das Foto zu passen.

 2.4 Projekttitel, Haupttext und Name der Webseite auf jedem Bild

Die Bilder werden nur im Zusammenhang mit dem Titel des Projektnamens „The Black Madonna for President“ veröffentlicht. Auch wenn die Fotos ohne Text verbreitet werden, soll die Neugier, was es mit dem Titel auf sich hat, den Betrachter auf die Webseite locken. Im Haupttext erkläre ich, was das „Göttlich Weibliche“ und das „Göttlich Männliche“ sind und was die Schwarze Madonna und die schwarzen Frauen damit zu tun haben.

3  sexualität ist ein hauptfokus des projekts

Ich finde alle oben genannten Aspekte von Sinnlichkeit, Hingabe, Verletzlichkeit, Intuition, Alter und Weisheit, Ärger und Wut, Erotik und Verbindung gleichermaßen wichtig. Dennoch konzentriere ich mich mehr auf die Sexualität, aus den folgenden zwei Gründen.

3.1 In spirituellen Gruppen fehlt Sexualität

Viele Menschen aus dem Westen besuchen andere Kulturen, um sich inspirieren zu lassen, wie man ein glücklicheres Leben führt, weil wir das Gefühl haben, dass sie etwas leben, das hier nicht gelebt werden kann, zum Beispiel Spiritualität, Gelassenheit, Intuition und Erotik.

In spirituellen Gruppen ist viel los, aber nur wenige wagen es, sich dem Tantra zu nähern. Denn die Sexualität ist stärker als jeder andere der oben genannten Aspekte mit toxischer Scham behaftet. Es gibt Gruppen und Frauenkreise, in denen Menschen lernen können, wie man Emotionen im Körper spürt, wie man meditiert und sich ekstatisch in Trance tanzt. Aber wo sind die Hüften, wo ist die Erotik? Manchmal sieht man Sinnlichkeit in langsamen Bewegungen. Der Bauchtanz wird von einigen spirituell suchenden Frauen bereits als Mittel zur Selbstfindung akzeptiert, weil er das Körpergefühl und das Selbstvertrauen stärkt. Aber das ist mir immer noch nicht genug. Wo ist die wilde Seite der Sexualität? Wo ist die herausfordernde? Dieser Aspekt hat mich beeindruckt, als ich auf Reisen war und schwarze Frauen tanzen sah. Ist es nicht heilig?

3.2 Kapitalismus, Sexismus und Rassismus

Weibliche Sexualität wird kontrolliert, um sicherzustellen, dass nur die eigenen Gene das eigene Eigentum erben. Dies begann, als die Menschheit anfing, zu denken, dass man Grund, Boden und Natur besitzen kann. Der Mensch nannte sich Mensch um sich von den Tieren abzugrenzen und nahm Tiere und andere Menschen in Gefangenschaft. Der Antrophologe Mark Dyble hat beispielsweise die Sammler- und Jägergemeinschaft Palanan Agta Gemeinschaft im Kongo studiert und stellte einen hohen Grad an sexueller Gleichheit fest. Er kam deshalb zum gleichen Schluss wie ich, nämlich dass vor der Einführung von Landwirtschaft Gleichheit herrschte. [1] Besonders hart wurde es während der Großen Hexenjagd (1470 - 1750), die mit dem Zusammenbruch des Feudalwesens in Europa und der Industrialisierung begann. Durch Naturkatastrophen und die Pest im 14. Jahrhundert starb ein Drittel der europäischen Bevölkerung. Daher gab es nicht genügend Humankapital.[2] Die Absicht der Großen Hexenjagd war, Frauen zu Zuchtmaschinen zu machen. Der größte Grundbesitzer Europas, die Kirche, verlor während der großen Pest in England 50% seiner Bauern.[3] Weise medizinische Frauen, die sich mit Verhütung und Abtreibung auskannten, waren daher der Mittelpunkt und die ersten, die in den Feuern getötet wurden.[4] Sexualität nur zum Vergnügen wurde verboten, besonders für Frauen. Jede sexuelle Aktivität, die die Fortpflanzung oder die Übertragung von Eigentum innerhalb der Familie bedrohte oder Zeit und Energie von der Arbeit wegnahm, wurde kriminalisiert, um der neuen kapitalistischen Arbeitsdisziplin zu entsprechen.[5] In Westeuropa wurden Gesetze verabschiedet, die Todesstrafen für Ehebruch sowie Abtreibung und Verhütung einführten. Die außereheliche Geburt wurde zu einem Verbrechen, weil sie ein Zeichen dafür war, sexuelles Vergnügen zu haben, ohne tatsächlich ein Kind bekommen zu wollen.[6] Später wurde jede unverheiratete Frau mit einem Kind Hure genannt und die schlimmsten Huren waren die Frauen, die keine Kinder bekamen.[7] Homosexualität, die in weiten Teilen Europas akzeptiert wurde, wurde in der Renaissance ausgerottet. Nun gab es zum Zeitpunkt der Hexenjagd ein neues Sprichwort: "In der Jugend eine Hure, im hohen Alter eine Hexe".[8] Der alten und unfruchtbaren Frau wurde das Recht auf Sexualität verweigert, wie die Ausführungen von gefeierten Hexenjägern wie Bodin zeigen: "Bei alten Frauen ist es noch schlimmer.... aber sie möchte wieder heiraten entgegen jeden Anstand und jedes Verständnis. Sie hört und sieht kaum, kann weder stehen noch gehen, ein echtes Skelett, ein Geist, eine Hexe - aber sie muss schnurren und gurren, nach einem Hengst und will wieder heiraten".[9] Ältere Frauen sind über ihre Fortpflanzungszeit hinaus und neigen dazu, Dinge anzusprechen. Sie öffentlich zu töten, war eine sehr effektive Möglichkeit, Frauen zu terrorisieren, um ihren neuen Platz in der Gesellschaft als machtlose Brutmaschinen zu akzeptieren.

Festivitäten wurden verboten, um die Solidarität zwischen den Menschen zu zerstören. Nachdem dem Volk das Gemeinschaftsland, die so genannte Allende, genommen wurde, wurden Männer zur Lohnarbeit gezwungen und Frauen zu Produktionsmaschinen für das Humankapital degradiert. Dieser Plan funktionierte sehr gut und unmittelbar nach der Ermordung der weisen Frauen und der Installation des neuen Kontrollsystems für Sexualität und soziales Leben explodierte die Bevölkerung im 16. Jahrhundert. Sie explodierte wegen steigender Geburtenraten und nicht, wie wir in der Schule gelernt haben, wegen sinkender Sterblichkeit.[10] Die Explosion war so extrem, dass es sogar genug Menschen gab, um andere Kontinente zu erobern und dort Menschen anzusiedeln. Nachdem die Frauen ihrer Verantwortung für den eigenen Körper beraubt wurden, begann ein großes Kinder- und Massenelend. [11] Das Sexualitätskontrollsystem wird seitdem in die ganze Welt exportiert, aber zum Beispiel afrikanische und südamerikanische Frauen bewahrten ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit viel länger als die europäischen Frauen. Die Sklavinnen in Amerika waren ihren Männern gleichgestellt, weil sie die gleiche harte Arbeit leisten mussten wie die Männer. Inzwischen hatten die europäischen Frauen bereits jedes Selbstwertgefühl und jede Verbindung zu ihrem Körper verloren. Er war zu einer Maschine degradiert worden. Es ist nicht verwunderlich, dass unter allen weißen Frauen beim Adron-Frauenmeeting in Ohio keine einzige den Provokateuren die Stirn bieten konnte. Die Provokateure wollten den Frauen das Wahlrecht verweigern, da sie ohne die Unterstützung des Mannes nicht einmal über eine Pfütze laufen konnten. Nur Sojourner Truth, eine emanzipierte Sklavin, konnte das women´s Treffen mit ihrer berühmten Rede "Ain't I a Woman?" retten. Sie wagte es sogar zu sagen: "Wo kommt euer Christus her? Von Gott und einer Frau! Der Mann hatte nichts mit ihm zu tun." [12]

In Afrika und anderen Kontinenten hielten die Menschen Intuition, soziale Solidarität, Verbindung zur Natur und damit zum eigenen Körper. Dies blieb so bis zu einer weiteren harten Welle der Landnahme, die dieses Mal als Neoliberalismus bezeichnet wurde und die mit der vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbank umgesetzten Strukturanpassungspolitik der 80er Jahre stattfand. Jetzt werden Frauen wirtschaftlich abhängig und in diesen Ländern ohne Erwähnung in der internationalen Presse Hexen gejagt[13], aber es gibt immer noch genug Frauen, von denen wir lernen können. Nur weil wir unsere wirtschaftliche Freiheit zurückbekommen haben, bedeutet das nicht, dass wir unsere Verbundenheit zurückbekommen haben.

Es ist wichtig, die Mechanismen von Rassismus und Sexismus in der Geschichte zu kennen, denn diese Mechanismen werden immer wieder eingesetzt. Und es muss erwähnt werden, dass kaum ein Mann Frauen während der großen Hexenjagd geholfen hat. Das einzige bekannte Beispiel für Männer als Gruppe, die die Frauen ihrer Gemeinschaft verteidigten, war eine Gruppe von Fischern aus St. Jean-de-Luz im Baskenland.[14]

Weiße Frauen wollten zuerst den Sklaven helfen. Sie erkannten dann aber, dass sie zuerst das Recht zu wählen haben mussten, um zu helfen. Nachdem die Frauen der Oberschicht erkannten, dass schwarze Männer das Wahlrecht vor ihnen haben würden, begannen sie rassistisch zu werden. Und sie griffen nicht nur die schwarze Bevölkerung an, sondern auch die proletarischen analphabetischen Arbeiter, sowie die Einwanderer, also alle Gruppen, die von den neuen Monopolkapitalisten ausgebeutet wurden. [15]

 

4  Sex-positiver Feminismus und warum wir seine Verbreitung schwarzen Frauen zu verdanken haben

Dass Feminismus allmählich zu sex-positivem Feminismus wird, haben wir der Bewegung der schwarzen Frauen zu verdanken, die genug davon hatten, von den weißen Frauen bevormundet zu werden. Sie hatten genug von einem trockenen, freudlosen Feminismus, der ihnen ihre Weiblichkeit und ihre wilde Sexualität im Tanz als ein „sich zum Objekt machen“ auslegte. Bereits 1999 stellte die afroamerikanische Akademikerin Joan Morgan an der Stanford University mit ihrem „Hip Hop Feminism“ klar, dass Feminismus und ein zur Schau gestelltes sexuelles Vergnügen sich nicht ausschließen. Es gibt keinen afrikanischen Tanz, der nicht zunächst mit Empörung und Verachtung von der weißen Oberschicht einherging und dann doch nach und nach auch von dieser getanzt wurde. Madonna macht keinen Hehl daraus, dass sie sich in ihrer Kunst bewusst von anderen Kulturen inspirieren lässt und dass sie die afro-amerikanische Kultur liebt.

Sie musste sich auch einiges gefallen lassen, doch das ist wahrscheinlich nichts gegen das, was schwarze Hip-Hop und Dancehall Musikerinnen durchmachten. Dancehall ist eine auf Reggae aufbauende Musikrichtung, die Ähnlichkeiten mit Hip-Hop hat.

Gerade diese Genres sind derart frauenfeindlich, dass ich als passionierte Reggaetänzerin dem Tanz den Rücken kehrte, als dieser durch den aggressiven, frauenfeindlichen und homophoben Dancehall abgelöst wurde. Frauen werden in den Songs als „bitch“, „ho“ (whore) oder „pussy“ bezeichnet. Gewalt an Frauen scheint etwas Normales zu sein und Zuhälterei wird glorifiziert.

Die schwarzen Frauen wuchsen in diesem Milieu auf und ließen sich den Spaß an der Musik und an ihrem Körper nicht verderben. Morgan stellte in ihrem Buch „When Chickenheads Come Home to Roost - A Hip-Hop Feminist Breaks It Down” klar, dass es nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern auch Grau. Und diese Grauzone beinhaltet die Widersprüche,

  • wie eine Kunst zu lieben, die Dich nicht als zugehörig akzeptiert oder auch

  • Männer zu lieben, die sich bisweilen weigern, Dich in Deiner Gesamtheit zu porträtieren.

  • gegen sexuelle Objektifizierung zu sein und gleichzeitig Deine Sexualität stolz zu umarmen.

Und als selbstdefinierte Feministin, die mit dem Hip-Hop groß wurde, nahm sie sich kein Blatt vor den Mund und verkündete: „Und wie kommt es, dass nie jemand jemals zugibt, dass wir Hip-Hop, so sexistisch er auch sein mag, teilweise deshalb lieben, weil dieses „in-yo-face testosterone“ deine Nippel hart macht.“ [16]

In den 80ern erklärten sich die beiden Hip-Hop-Künstlerinnen von Salt-n-Pepa zu Feministinnen und MC Lyte, die erste weibliche Rapperin, sang offen von ihrer Sexualität und ihrer eigenen Großartigkeit. In den 90ern kam mit der dritten Welle des Feminismus die sexuelle Enttabuisierung in akademische weiße Kreise. Doch wie kommt es, dass im Zusammenhang mit sexpositivem Feminismus gerade die Frauen, die diesen Feminismus lebten, am härtesten kämpften und ihn einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machten, in diesem Zusammenhang nirgends erwähnt werden? Weibliche MCs wie Foxy Brown, Lauren Hill, Queen Latifah und Miss Elliott machten klare Statements zu Sexualität und Diskriminierung von Frauen. Es wurde ihnen dabei ständig vorgehalten, sie würden sich zum Objekt machen.



Momentan sind es vor allem die Tanzformen des Twerken [17] und das Daggering (trockener Sex), die als vulgär gelten, sich aber aus Jamaika in Windeseile über die Welt verbreiteten. Im Grunde porträtieren Kunstformen wie Dancehall und Hip-Hop in krasser Form, was in der patriarchalen Welt Sache ist: Missbrauch aller weiblichen Werte. Und genau dieser Kunstform entspringt auch die Gegenbewegung zum Gleichgewicht. Die puertoricanische Reggaetonsängerin Ivy Queen verkündete 2003 in ihrem Song „Quiero Bailar“ (Ich möchte tanzen) dass sie es liebt den perreo (Hund) zu tanzen und sich dabei schwitzend mit ihrem Po an ihrem Partner zu reiben. Doch dann endet sie mit dem Refrain , „Eso no quiere decir que pa’ la cama voy” (Das heißt nicht, dass ich mit Dir ins Bett geh).


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Passa Passa, Kingston Jamaica

Daggering

Sie stellt damit klar, dass Frauen auch ihrer wildeste Sexualität in der Öffentlichkeit genießen dürfen, genauso, wie Männer das auch tun, ohne dabei den Besitz über ihren Körper zu verlieren. Ich habe auf meinen Reisen schon früher ähnliche Formen des Tanzes bei Frauen gesehen und zwar von selbstbewussten älteren Frauen. Sie nahmen mich bei der Hand und zeigten mir, wie man die Hüften bewegt und das ohne mich auszulachen. Auch auf YouTube finden sich genügend Beispiele, dass es sich um eine alte Form des rituellen Tanzes handelt. Der Tanz Baikoko zum Beispiel kommt hauptsächlich in Tanzania und Kenya vor und die Ähnlichkeit zum Twerken ist unverkennbar. [18] Die Frauen verwendeten es zur Verhütung und zur Abtreibung. Twerken ist also keine perfide Erfindung der heutigen Jugend. Abgesehen davon ist speziell der afrikanische Tanz eine Form des Tanzens in den Boden, um sich mit Mutter Erde zu verbinden.

2016 machte Beyoncé auf der Weltbühne des Super Bowls klar, dass eine Frau alles sein kann: Sexgöttin, erfolgreiche Unternehmerin, Künstlerin, Mutter und Feministin.

Ein weiteres großartiges Beispiel ist Tennisstar Serena Williams, die ihr Shooting, bei dem sie ihre Kurven in einem String-Bikini zeigt, mit den Worten kommentierte: „Die Leute reden schon sehr lange über meinen Körper. Gute Dinge, große Dinge, negative Dinge. Die Menschen haben ein Recht auf ihre Meinung, aber das Wichtigste ist, was ich für mich empfinde, denn das ist es, was den Raum, in dem ich sitze, durchdringen wird. Es wird dir das Gefühl geben, dass ich Vertrauen in mich selbst habe, ob du mich magst oder nicht, oder ob es dir gefällt, wie ich aussehe oder nicht, wenn ich es tue. Das ist die Botschaft, die ich versuche, anderen Frauen und insbesondere jungen Mädchen zu vermitteln. Du musst dich lieben, und wenn du dich nicht liebst, wird es niemand anders tun. Und wenn du dich liebst, werden die Leute das sehen, und sie werden dich auch lieben."[19]

Ich warte darauf, dass mehr Frauen diese Art von authentischer Erotik in jedem Alter und mit jeder Körperform leben. Ich warte auf Politikerinnen, die sowohl ihren Körper als auch ihren Geist mit ihrer Spiritualität verbinden. Und wo ist das Körperbewusstsein und die Sexualität in den esoterischen und spirituellen Kreisen der westlichen Welt? Außer auf dem australischen Kontinent ist sie dort schwer zu finden, und schon gar nicht die wilde Seite der Sexualität.

5  Woher kommt die Schwarze Madonna und was bedeutet sie?

Der Körper, die Materie ist seit mindestens 5000 Jahren nur noch ein lästiges Anhängsel, das zu funktionieren hat. In alten Kulturen, wie denen der indigenen Indios, den Vor-Ägyptern, den Yogis in Indien usw., deren Wahrheit uns dank deren Traditionen, aber auch deren Denkmälern erhalten blieb, wurde die Materie mit dem Weiblichen und der Geist mit dem Männlichen gleichgesetzt. In diesen Kulturen wurden Materie, Körper und Weiblichkeit jedoch nicht negativ belegt, sondern einer Gottheit gleichgesetzt. In vielen antiken Kulturen gab es den Typus der „Schwarzen Göttin“, die als Fruchtbarkeits-, Mutter- und Erdgöttin verehrt wurde. So wurden die Göttinnen Kybele, Astarte, Isis und Ischtar in Anatolien, Ägypten und Mesopotamien verehrt. Im Westen davon wurden Artemis, Demeter und Ceres und in östlicher Richtung Kali verehrt. [20]

Die Kreuzritter brachten Statuen der schwarzen Gottheit Isis mit, die dann im Untergrund als Schwarze Madonnen verehrt wurden. Sie wurde der immer populärer werdenden züchtigen Jungfrau Maria entgegengesetzt und stand für die Einheit von Sexualität und Spiritualität bzw. von Körper und Geist. Überall, wo es eine Statue der Schwarzen Madonna gibt, ist auch die Verehrung der Maria Magdalena besonders stark.

Die Kreuzritter durften als einzige Gruppe ihre eigene Spiritualität ausüben. Dies mussten sie aber im Verborgenen tun. Sie waren glühende Verehrer von Maria Magdalena, und Johannes, dem Täufer und erbauten den beiden überall Kapellen, Kirchen und Kathedralen. Ich glaube, dass die Kreuzritter Maria Magdalena bzw. die Göttin Isis in der Schwarzen Madonna verehrten.  

Im frühen Christentum gab es eine Vielzahl von Lehren und Praktiken. Erst von den Römern wurde dann eine Version des Christentums zur Staatsreligion erhoben. Diese Version trennte Geist und Materie und definierte Gott als außerhalb von uns. Sie machte Sex zu Sünde und deshalb waren wir von Geburt an Sünder. Und wenn wir eine Verbindung zwischen Materie und Geist haben möchten, um mit Gott zu sprechen, dann benötigen wir einen Vermittler, einen männlichen Priester, zumindest in der katholischen Kirche.

Mutter Maria steht für das Herz, die Reinheit und spirituelle Hingabe und ist abgeschnitten von ihrer Sexualität. Frauen sollen sich mit dem Archetypen der Mutter Maria identifizieren und hingebungsvolle Mütter sein, die ihre Bedürfnisse hinter denen anderer zurückstellen. Die Frau kann nur entweder Mutter oder Hure, rein oder unmoralisch sein. Sexualität und Spiritualität sollen nebeneinander nicht existieren. Die Trennung von Sexualität und Spiritualität geht mit der Trennung von Körper und Geist einher. Die Kraft der Bilder dieser Archetypen hat sich wie Gift in unserem Körper ausgebreitet und die Scham sitzt im kollektiven Bewusstsein der Menschheit, egal, ob jemand religiös ist oder nicht. Insbesondere in Europa sind die Frauen durch die Hexenverbrennungen traumatisiert.

Diese feindliche Einstellung gegenüber dem Körper begann nicht erst mit den Abrahamsreligionen. Man kann sie in den alten griechischen Mythen und davor bereits finden. Zeus ist der allmächtige geistige Schöpfer und er und andere Götter begannen, die Göttinnen zu verschlingen oder zu berauben, zu vergewaltigen und die weibliche Macht an sich zu reißen. Sie begannen, nicht nur Wörter, sondern auch Kinder zur Welt zu bringen. Geist und Seele werden als unendlich betrachtet, wohingegen Materie als endlich und damit wertlos betrachtet wird. Descartes brachte dies in seinem Zitat "Ich denke, also bin ich.“ und seiner Meditation „Ich bin nicht dieser Körper.“ zum Ausdruck." Viele spirituelle Menschen heute meditieren viel und bezeichnen das Körperliche verächtlich als Maya bzw. Illusion und merken dabei nicht, dass sie den gleichen Weg gehen wie zahlreiche Religionen und den Boden unter den Füssen verlieren. Sie verlieren den Bezug zu ihrem Körper und damit zu ihren Gefühlen. Leonardo da Vinci sagte zu seinen Schülern:

Und der Wunsch der Seele ist es, in ihrem Körper zu wohnen, denn ohne seine Werkzeuge kann sie weder denken noch fühlen. 

Nicht nur Frauen leiden, weil das weibliche Prinzip mit Füssen getreten wird, sondern auch Mutter Erde und Männer leiden darunter. Nicht nur von Männern wird das Weibliche verachtet, sondern auch von Frauen. Sowohl Männer als auch Frauen haben sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften und solange sie sie nicht liebevoll integrieren, werden sie keinen Frieden mit sich selbst oder anderen machen.

6  Das Weibliche und das Männliche Prinzip

Alles, auch der Mensch, besteht sowohl aus weiblichen als auch aus männlichen Energien, obwohl wir eine dominante Energie haben. Die meisten spirituellen Traditionen beziehen sich auf die weiblichen und männlichen Archetypen. Das daoistische Modell bezeichnet die Archetypen als Yin und Yang.

 

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Yin = Göttlich Weiblich

Kalt
Nacht
Empfangend
passiv
leere
wasser
kooperativ, networking
hingabe
intuition
friedlich, empathisch
schwäche zeigen
assoziatives denken
spiritualität, Magie
ruhe, erholung
Zyklisches denken, “sowohl…als auch”
alles ist verbunden und spirituell
sensibilität

 
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Yang = Göttlich Männlich

Warm
TAG
gebend
aktiv
fülle
feuer
wettbewerb, hierarchie
kontrolle
ratio
kämperisch
funktionieren
teilen, Analysieren
wissenschaft, logik
wachstum, bewegung
kausales lineares denken, “entweder … oder”
trennung zw. sakral und sekulär
mut, selbstvertrauen

 

Jede dieser Eigenschaften kann je nach Situation schädlich oder vorteilhaft sein. Nun kommt beim Lesen dieser Einteilung natürlich sofort der Einwand, dass auch Männer spirituell und emphatisch sind und Frauen nach dieser Einteilung als die besseren Menschen hingestellt werden. All diese Eigenschaften werden aber nicht bewertet. Es geht nicht darum, dass das eine gut und das andere schlecht ist. Das eine gibt es ohne das andere nicht und nur beides ergibt das eine Ganze. Sie sind unzertrennliche Gegenpole. Yin ist dominanter bei Frauen und Yang bei Männern, aber es ist ungefähr so, als würde man sagen „Frauen sind klein und Männer sind groß.“ Tatsächlich gibt es ausgehend vom Durchschnitt nur geringe Abweichungen nach oben und unten. Und auf diese Abweichungen konzentrieren wir uns, anstatt zu sehen, dass sowohl Yin als auch Yang in jedem von uns existieren. Außerdem gibt es viel mehr als zwei Geschlechter. Intersexuelle existieren schon in vielen Ländern gesetzlich. Aber früher oder später muss die Gesetzgebung zugeben, dass es sogar viel mehr als drei Geschlechter gibt, weil die Übergänge fließend sind.

7 Grau statt Schwarz und Weiß

Die Schwarze Madonna (oder die Schwarze Göttin) steht für ein „sowohl- ... als auch“ und überwindet die Dualität des „entweder … oder“. Dazu ist es aber nötig, die andere Seite in uns selbst zu erkennen, denn nur so hören wir damit auf, andere zu be- und verurteilen. Wir lernen uns selbst und andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Wir wissen, dass wir es nicht besser wussten, wenn wir einen Fehler machten und dass das auch auf alle anderen zutrifft. Das ist keine einfache Aufgabe, denn wir müssen unsere Schatten ansehen, alte Gewohnheiten sterben lassen, damit Neues Platz hat. Nur wenn wir damit aufhören, in Schwarz und Weiß zu denken und stattdessen erkennen, dass es auch Grautöne gibt, beginnt Heilung. Genau davon spricht Joan Morgan, wenn sie schreibt, dass die männlichen Hip-Hop-Künstler Frauen zu Objekten machen und sie dennoch diese Männer lieben kann. Die schwarzen Frauen, die so denken, antworten nicht mit Rache. Sie schneiden sich nicht aus Angst vor Objektifizierung von ihrer Lebensfreude ab. Davor habe ich Respekt, denn das ist echte Demut. 

 Jemand, der Macht ausbeutet, handelt ohne Liebe. Denkt man also, dass es ein Ausdruck von Macht ist, wenn Männer sexuelle Grenzen verletzen, dann ist das vielleicht eine äußerliche Macht. Innerlich sind diese Männer verkümmert. Auch in den Männern sitzt Scham, sonst würden sie gar nicht erst übergriffig werden. „Scham ist viel wahrscheinlicher die Ursache für destruktives Verhalten als die Heilung.”[21] Scham führt dazu, dass man Gefühle nicht mehr zulässt und das wiederum führt zu noch mehr Gewalt, so der American Psychiater, James Gilligan.[22]

Die dominantesten Dualitäten sind Geist/Körper, Denken/Fühlen und Leben/Tod. Die weiblich Ausprägungen Körper, Intuition und Tod wurden den männlichen Gegenpolen unterworfen. Wenn wir uns mit nur einer Seite identifizieren und die andere unterdrücken, haben wir eine falsche Sicht auf die Realität und können nicht ganz werden. Gleichzeitig sind wir immer ganz, denn es gibt keine Dualität vor der Sprache.

Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
— Ludwig Wittgenstein, Logisch Philosophische Abhandlung (Tractatus), 1918

Im Körper sitzt die Scham, wie alle Gefühle, und dort wird sie bleiben, solange wir uns beschämen, statt Mitgefühl zu zeigen. Der Körper wird getreten, die Erde wird getreten, weibliche/Yin-Eigenschaften, wie Verletzlichkeit zeigen und Gefühle zeigen, werden getreten. Weibliche Göttinnen, Ausdruck von Eros, Schönheit, Lust, überhaupt alle weibliche Göttinnen wurden ausgelöscht. Man muss die Dinge in einem größeren Zusammenhang sehen. Es geht darum, wie wir miteinander umgehen wollen, wie wir mit uns selbst umgehen wollen und in uns selbst Yin (weiblich) - und Yang (männlich) integrieren.

"Das Gefühl des Menschen, ein isoliertes Wesen in einer fremden Umgebung zu sein, ist eine grundlegende Illusion, die zu anderen führt. Der Westen, Opfer dieser Illusion, schaut auf alle Dinge herab, die mit der Natur verbunden sind, einschließlich aller weiblichen Dinge.[23]  … Das hat moralische Konsequenzen für die Art und Weise, wie wir das, was wir fälschlicherweise als getrennt von uns betrachten, behandeln oder misshandeln. [24]

Es geht darum, den Streit beiseite zu legen, wer als erstes da war: die Henne oder das Ei, der Geist oder die Materie, die Dualität oder die Verschmelzung in der Einheit. Beides bedingt einander und das Bindeglied ist die Energie der Sexualität. Wir können mit dieser Lebenskraft, die nach Vereinigung strebt, auch andere Dinge tun und diese Energie nicht nur in der sexuellen Vereinigung ausleben. Immer wenn das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, dann war Eros am Werk. Der Himmel verbindet sich mit der Erde, das Unsterbliche mit dem Sterblichen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

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[1] Angela Saini, Inferior, London, 4th Estate, 2017, p. 152

[2] Gunnar Heinsohn, Otto Steiger, 2. Aufl., München, 1987„Die Vernichtung der weisen Frauen, München, p. 14, 47

[3] Gunnar Heinsohn, Otto Steiger,  p. 108

[4] Gunnar Heinsohn, Otto Steiger, p. 13

[5] Silvia Frederici; Caliban and the Witch; Women, the Body and Primitive Accumulation; Autonomedia; 200, p. 194

[6] Gunnar Heinsohn, Otto Steiger, p. 115

[7] Gunnar Heinsohn, Otto Steiger, p. 170

[8] Silvia Federici, Caliban und die Hexe, 2018, 5. Aufl., Wien, Berlin, p. 243

[9] Silvia Federici, p. 238

[10] Gunnar Heinsohn, p. 134

[11] Gunnar Heinsohn, p. 16

[12] Angela Davis, Rassismus und Sexismus, Schwarze Frauen und Klassenkampf in den USA, Berlin, 1982

[13] Silvia Federici, Women, Witch-Hunting and Enclosures in Africa Today, https://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-24612/03_Federici_Women.pdf, 2019

[14] Silvia Frederici; Caliban and the Witch; Women, the Body and Primitive Accumulation; Autonomedia; 200, p. 170.

[15] Angela Davis, p. 112, 113

[16] Morgan, Joan:When Chickenheads Come Home to Roost: A Hip-Hop Feminist Breaks it Down, New York, 1999, p. 58

[17] If you don't know what Twerking is, watch the video "Serena Williams Teaches Us How To Twerk" https://www.youtube.com/watch?v=C55j1QxIAAI  

[18] An example for Baikoko https://www.dailymotion.com/video/x55grzp

[19] http://www.thefader.com/2016/10/04/serena-williams-interview-cover-story  

[20] https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Madonna .

[21] Brene Brown, Rising Strong, London, p. 128

[22] Gilligan, James (2003): Shame, Guilt, and Violence. In: Social Research 70 (4), p. 1149-118 0

[23] Allan Watts, Here and Now (2012): Contributions to Psychology, Philosophy, and Religion, New York,  p. 164

[24] Allan Watts, Here and Now (2012): Contributions to Psychology, Philosophy, and Religion, New York, p. 150